Donnerstag, 25. Februar 2016

Erkenntnisse vom DOAG DevCamp 2016 durch die Forms Brille oder das tote Forms ist doch nicht tot

Gestern habe ich ja bereits im Unternehmensblog "The Cattle Crew Blog" meine Erfahrungen vom DOAG DevCamp 2016 gepostet. Heute gehts bei mir hier mit weiteren Informationen zu den Forms Themen weiter. Zuallererst noch 2 schöne Bilder von der tollen Location des Hotels in Bonn.


 


Bei der ersten Session von Andreas Koop kam schnell die Erkenntnis auf: der Kunde oder der Entwickler hat die Qual der Wahl bei der Technologieauswahl zur Lösung einer speziellen Aufgabe, es gibt nur selten eine einzige sinnvolle Art der Umsetzung.


Danach wurden die Sessions für Tag 1 eingereicht und die Twitter-Hashtags ausgerufen.


Jetzt kommt im Screenshot die Erkenntnis des Tages, mehrfach bereits propagiert und immer wieder das Gegenteil bewiesen.






Mein Kollege Gerd Volberg durfte auch eine Impulssession zum Thema Forms 12c halten. Nach der Präsentation der Neuerungen setzten wir uns in einen Stuhlkreis, um über die folgenden Fragen zu diskutieren:


Dabei kamen spannende Thesen und Informationen heraus.

  • Forms ist etabliert, erwachsen, sehr robust und hat schon viele spannende Java Hypes überlebt
  • In der Standardauslieferung sind die Masken starr, grau und altbacken, daher wird vermutlich keine Neuanwendung mehr mit Forms entwickelt und der Vertrieb wird das Produkt nicht mehr aktiv bewerben
  • Selbst Oracle fehlt eine jüngere Forms Generation an Consultants, genau wie bei anderen Unternehmen auch. Studierende wollen kein Forms mehr lernen, eine Ausnahme haben wir bei der Firma sensis kennengelernt, die aktiv junge Leute in dem Produkt ausbildet. Vermutung: es wurde sich zu stark auf andere Frameworks konzentriert und dabei Forms aus den Augen verloren
  • viele Anwendungen in Forms sind aber schon unternehmenskritisch und werden nicht einfach abgeschaltet oder migriert
  • zu einer steigenden Akzeptanz würden auf jeden Fall in neueren Releasen modernere Features beitragen ebenso wie das momentane Hypethema "Going mobile" oder Nutzung der Cloud. Hier gibt es ja auch schon Ansätze, um Forms durch besondere Techniken auf mobilen Geräten laufen zu lassen.
  • weitere Ideen neben einer Modernisierung von alten Applikationen hin zu Version 12 sind die Aufhübschung der GUI durch Java-Elemente oder die Integration der Forms-Applikation in einer APEX-Applikation als aüßerem Frame

Als nächstes war Jan-Peter Timmermann dran mit "Erfahrung in der Forms 12c Administration", danach haben wir Vor- und Nachteile von Forms gesammelt und niedergeshrieben.






Als Gegenpol zu den vielen Aspekten, die Anwender und Kunden an Forms stören, gibt es eine Initiative in der DOAG, einen DOAG Forms Day als Event inklusive einer DOAG Forms Community zu etablieren. Bei dem geplanten Ein-Tages-Event soll ein Oracle Forms Verantwortlicher Rede und Antwort stehen und weitere Vorträge zu Forms erfolgen. Hoffentlich gibts es hier bald seitens der DOAG eine positive Rückmeldung.





Später gab es noch eine Session von Frank Hoffman mit der Idee der Initiierung eins Forms 12 Frameworks mit der Sammlung von hilfreichen Code-Snippets, Installationsdokumenten, hilfreiche Einzel-Frameworks, praktische Java Beans und vielen anderen nützlichen Helferleins.

Ich war doch sehr überrascht, dass der erste Tag des DevCamp so von Forms dominiert wurde. Aber bei den immer noch vielen Kunden ist das eigentlich kein Wunder, da die getätigten Investitionen ja doch gesichert bleiben wollen. Für mich war es eine tolle Veranstaltung, bei der man sich mit vielen Leuten intensiv austauschen und wertvolle Erkenntnisse mitnehmen konnte. Hoffentlich gibt es das DevCamp in 2017 wieder, ich wäre wieder gerne dabei. Zum Abschluss noch die Erwähnung der Titelfolie von Sascha Wolter, Text: Widerstand ist zwecklos (hier bei IoT).



Freitag, 19. Februar 2016

Nachlese 1. DOAG Regionaltreffen NRW (Forms Community) 2016, Thema Modernisierung von FORMS

Am Donnerstag Abend 18.02.2016 fand in Viersen bei der sensis GmbH das 1. DOAG Regionaltreffen NRW (Forms Community) 2016 statt. Das Thema der Veranstaltung war: Modernisierung von FORMS. Das Format ist wie folgt: eine kurze Begrüßung und Vorstellung der DOAG (Deutsche Oracle Anwender Gruppe) und des Veranstalters, 2-3 kurze Vorträge á ca. 20-25 Minuten und zum Abschluß ein kleines Mahl mit Zeit zum Networken bzw. die Referenten fragen.

Angereist bin ich mit meinem Kollegen Gerd Volberg, teilgenommen haben ca. 20 Personen aus dem DOAG-Umfeld mit Bezug zu Forms, davon waren 4 ehemalige Kollegen, die man gerne auf so einer Veranstaltung auch wiedertrifft. Sprüche wie "Die IT-Welt ist ein Dorf" und "Du schon wieder" runden diese gemütliche Atmosphäre ab.

Begrüßungsfolie ©sensis

Die Themen des Abends waren:
  • Webstart - Aufbau JNLP-Datei - Generierung der JNLP aus der DB
  • sensis LaF (sensis Look and Feel) - Neues Menüsystem (auch Forms kann Metro) - Neue Optik (auch Forms kann Flach) - Fenster im Focus (Zugriff auf die Fensterklasse) - Tabellen mit alternierenden Farben (Zeilen) - Integrierter Druck (Direkt und Vorschau)
  • Flexmode - Spalten verschieben, vergrößern, verkleinern
Hauptmotivation der sensis Leute Forms zu modernisieren, waren die graue Standardoberfläche von Forms-Masken und Anregungen zur Optimierung der Benutzerfreundlichkeit der Software, z.B. ein anderes Icon als das Java-Tassen-Icon, Ränder und Struktur der Forms-Elemente und wie gesagt die Masken-Farben. Klasse fand ich, dass zum Start der Applikation Java Webstart benutzt wird, das in Forms 11 noch gar nicht offiziell von Oracle supported ist, erst mit dem neuen 12er Release ist das gegeben. Aber um unabhängig vom Java-Plugin im Browser zu sein, eine gangbare Option.

2. großes Thema war die Gestaltung von neuen und andersartigen Forms-Elementen für eine Maske, beispielsweise flache Elemente ohne Rand, Buttons mit Bildern drauf und Elemente mit noch mehr Informationen. Das bietet Forms standardmäßig nicht an, sondern muss durch Pluggabe Java Components nachimplementiert werden. Wie das funktioniert, hat Francois Degrelle mit seinem Open-Source Framework "look and feel" vorgemacht. Wem das nicht ausreicht, kann sich die Sourcen anschauen, verändern und nach seinen Bedürfnissen anpassen und später in Forms weiterverwenden. So hat die Sensis es hinbekommen, das Einstiegsmenü so aussehen zu lassen, als wäre es eine Art Windows 8 - Metro Oberfläche mit Kacheln. Das hat mir sehr gut gefallen, besonders weil es wieder die Integration von Java in Forms zeigt.

Menü alt ©sensis
Menü neu ©sensis

Vortrag 3 hat sich mit Tabellen-Darstellungen beschäftigt, die an Excel angelehnt sein sollten. d.h.  Spalten verschieben, vergrößern, verkleinern auch in Gruppen. Dafür hat Francois Degrelle auch schon Sourcen bereit gestellt, die auch wieder auf Kundenwünsche modifiziert wurden, diesmal aber alles mit Hilfe von PL/SQL. Alle diese Anpassungen haben mit 2 Personen 1 Mannjahr gebraucht, dafür haben sie viel an der GUI-Darstellung der Applikation verändert.

alte Farben ©sensis

neue Farben ©sensis

Flexmodus in einer Maske ©sensis

Abschließend bleibt zu sagen, es war eine tolle Veranstaltung mit großem Mehrwert und Informationsgewinn. Zu sehen, was mit Java-Erweiterungen auch für Kunststücke in Forms möglich sind, ist sehr beeindruckend. Vor allem, wenn es eine Open Source Basis gibt, die dann noch modifiziert und individualisiert werden kann. Ich empfinde es als Bereicherung, wenn die Forms-Applikation nicht nur robust ist, sondern auch noch schön aussieht. Dafür haben wir sehr gute Anreize an dem Abend erhalten, vielleicht kommen ja noch ein paar Sourcen als Open Source heraus. Denn damit ist die Anwendung noch lange nicht veraltet und die Akzeptanz der Anwender ist gesichert.

Liebe Grüße
Holger